Freitag, 12. Juli 2013

Erste Ramadan-Tage

So, nun sind die ersten Tage im Ramadan überstanden und man muss schon sagen, dass es sich anders anfühlt. Im Büro nehmen wir die Tee- oder Kaffeetasse nicht mit an den Schreibtisch, sondern trinken gleich vor Ort in der Küche - die misst zwar nur knapp 3 Quadratmeter (wenn überhaupt) - aber man glaubt gar nicht, wieviele Leute dann doch reinpassen. Die Getränkeversorgung läuft dann wie beim verrückten Labyrinth - geht Max einen Schritt zurück, kann Boriana Richtung Mülleimer, dann hat Clemens freien Weg zu den Tassen, dann muss nur noch Karl in Richtung Kühlschrank und ich tausche den Platz mit Clemens, und schon kann Paula an die Kaffeemaschine.. So oder so ähnlich.. Haha.. Und wenn dann dank der fehlendem Klimaanlage die Temperatur steigt, kann man nur hoffen, dass der Durst bei dem ein oder anderen nicht so schlimm ist und die Flucht ergreift. 

Im Büro hört man hier und da mal das Knacken einiger Reiswaffeln oder Nüssen- natürlich ganz heimlich hinter dem Monitor..Lach.. Doch da der Foodcourt immer noch geöffnet hat, ist das Mittagessen gesichert und der Hunger eigentlich nur aus mentalen Gründen größer als vorher.  Schließlich hat man sich vorgestellt, jetzt wochenlang Fasten zu müssen :o)

Auf den Straßen hat sich auch einiges getan. Ab 15 Uhr fängt der Feierabendverkehr an, da offiziell nur max 6 Stunden gearbeitet werden dürfen und alle natürlich so schnell wie möglich nach Hause wollen - hungrig, durstig und erschöpft. Wir durften uns zumindest aussuchen, ob wir die Wochen normal durcharbeiten und dafür 5 Tage Extra-Urlaub erhalten wollen. Also arbeiten die meisten normal und genießen die freien Strassen nach 18Uhr. So leer hab ich die Strassen wirklich noch nie gesehen. 

Doch tagsüber passieren weit mehr Unfälle als sonst. Müde (da bis spät in die Nacht gegessen und früh morgens vor Sonnenaufgang wieder aufgestanden, um zu essen) und vom Tag geschwächt, würde ich mich auch nicht mehr hinter das Lenkrad setzen. Warten wir mal die nächsten Wochen ab. 

Fliegen würde ich jedoch in der Zeit nicht freiwillig, denn auch muslimische Piloten fasten und haben durchgesetzt bekommen, dass sie dennoch fliegen dürfen bzw bei einigen Fluggesellschaften sogar müssen.. Hmm... Da bleib ich mit meinem Hintern doch lieber auf dem Boden :o)  

Sonnige Grüße aus der Wüste!

2 Kommentare:

  1. Hey meine kleine Wüstenmaus,
    ich könnte die Fastenzeit hier in Deutschland glatt synchron durchleben, denn seit dem ich weiß, dass ich schon ganz bald nach Dubai fliege, tanzt mein Magen schon den Zitterzumba vor Aufregung :o) Aber ich muss ja fit für jegliche Ausflüge, Shoppingevents, Wellenhüpfer und anderen Dingen sein, so dass ich ganz brav das Müsli mümmele und den Tag mit Vitaminbomben komplettiere (freu mich schon auf euren Mangosteinentferner). So, jetzt bin ich erstmal gespannt, ob es dieser Kommentar überhaupt in die "Öffentlichkeit" schafft! Kleinesvermissdichtränchen von deiner hannöverschen Sommersprosse :o)

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  2. Oh..danke fuer deinen suessen Kommentar! Wir freuen uns auch schon sehr auf dich und ueben uns bis dahin fleissig im Mangosteinentfernen :o)
    Senden dir ganz liebe Kuesschen aus der Waerme - wir sind zumindest schonmal gar..haha..
    PS: Vermiss dich auch ganz doll!

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